UNSERE PÄDAGOGISCHE KONZEPTION

Wir arbeiten situationsorientiert, berücksichtigen die grundlegenden Bedürfnisse, Interessen  und Fähigkeiten der Kinder bei unserer pädagogischen Arbeit. Wir beobachten das Geschehen in der Gruppe sehr aufmerksam. Jedes Kind wird von uns individuell unterstützt und begleitet. Aus unseren Beobachtungen heraus planen wir die Arbeit mit den Kindern.

 

Unser Kita-Alltag ist gut geplant, aber noch so durchlässig, dass Zeit und Raum für Tagesaktualität gegeben ist.

 

Jahreszeiten und Feste begleiten und prägen unsere pädagogische Planung im Jahresablauf.

 

Wir pflegen einen partnerschaftlichen Erziehungsstil. Das setzt voraus, dass wir mit den Kindern so umgehen, wie wir wünschen, dass auch mit uns umgegangen wird.


Für unsere Arbeit mit den unter 3-jährigen Kindern ist es ganz besonders wichtig, jedem Kind die Zeit zu lassen die es braucht um zu wachsen, zu reifen und sich in unserer Welt zu orientieren.

 

 

 

Das fördern und unterstützen wir durch:

 

·                    behutsame körperliche und verlässliche Versorgung mit viel sprachlicher und musischer Begleitung

 

·                    geschützte, anregende und freie Spielmöglichkeiten zum altersgemäß selbstständigem Tun

 

·                    aufmerksames, einfühlendes Beobachten seiner Bewegungsentwicklung und nach eigenem Rhythmus

 

(in Anlehnung an Emmi Pikler, ungarische Kinderärztin, Gründerin des Säugling Loczy 1946)

 


Unsere pädagogischen Ziele

„Hilf mir, es selbst zu tun“ (Maria Montessori)

 

 

 

ist ein wichtiges Ziel unserer pädagogischen Arbeit.

 

Wir ergänzen es mit:

 

·                      fordere mich, aber überfordere mich nicht

 

·                      gib mir Möglichkeiten, Zeit und Ruhe

 

·                      zeige mir meine Grenzen

 

·                      lobe mich und wecke meine Neugier

 

·                      hilf mir, eigene Lösungswege zu finden

 

 

 

Jedes Kind wird da abgeholt, wo es in seiner Entwicklung steht, damit es sich respektiert und angenommen fühlt. Das ist die Voraussetzung dafür, dass das Kind gerne zu uns kommt und bildet die Grundlage für unser Zusammenleben.

 

 

 

Es wird in seiner Selbstständigkeit und Individualität so gefördert, dass es ihm möglich ist, sich als Persönlichkeit nach eigenen Wünschen, Vorstellungen, Fähigkeiten und Interessen in der Gruppe einzubringen und diese mit zu gestalten.

 

 

 

Das Lernangebot wird so strukturiert, das alle Kinder mit Erfolg und Freude teilnehmen.


Unser Bild vom Kind

Jedes Kind ist einmalig und wertvoll. Es ist von Beginn seines Lebens an eine unverwechselbare, individuelle und soziale Persönlichkeit. Neugier und Lust sind die wichtigsten Energiequellen eines Kindes.

 

Durch die Hilfestellungen, Ermutigungen und Bestätigungen der Erwachsenen wird die Eigenmotivation zum Lernen wachgehalten und vorangetrieben. Eine tragfähige Bindung an eine Bezugsperson ist eine wichtige Voraussetzung dafür.

 

In der Interaktion mit anderen Kindern findet schon ganz früh forschendes Lernen statt.

 

Wir können Kinder in ihren Selbstbildungsprozessen sensibel begleiten, ihnen Bildungsimpulse geben, unterschiedliche Erfahrungsräume schaffen und ihnen Möglichkeiten der Auseinander­setzungen eröffnen und vorleben.

 

 

·                    Wir schützen es vor Gefahren, geben ihnen Freiräume, wo es möglich ist und setzen Grenzen, wo es nötig ist.

 

·                    Wir geben dem Kind Sicherheit und Geborgenheit, damit es Selbstvertrauen entwickeln kann.

 


Unsere Rolle als pädagogische Fachkraft

Die wichtigste Aufgabe als Pädagogin ist es die Kinder in ihrer Entwicklung und ihrem Selbstbildungsprozess optimal zu unterstützen. Diese Aufgabe stellt hohe professionelle An­forderungen an uns und zeigt auch, dass es nicht die eine Rolle der Erzieher/in gibt, sondern wir in unserem pädagogischen Alltag unterschiedliche Rollen einnehmen.

 

·                    Die Erzieher/in als Bindungs- und Vertrauensperson

Durch eine gute und intensive Eingewöhnungszeit bieten wir den Kindern Schutz und Sicherheit. Kinder, die diese sichere Basis spüren, können so in fremde, noch nicht vertraute Welten vorstoßen. Mutig werden sie ihre Umwelt erkunden und können sich unserer Hilfe und Unterstützung sicher sein.

 „Eine gute Bindung ist der Anfang vom Lernen“ (Malte Mienert)

 

·                    Die Erzieher/in als Fachpädagogin für kindliches Lernen

Unser Fachwissen über die kindliche Entwicklung und das kindliche Lernen gibt uns die Grundlage, die bestmöglichen Entwicklungs- und Lernbedingungen zu schaffen. Am besten lernen die Kinder, wenn sie auf  vier „Pädagogen“ zurückgreifen können:

 

  o der 1. Pädagoge ist das Kind selbst

Es kennt seine Stärken und Schwächen und wenn die Zeit reif ist, beschäftigt es sich ausdauernd mit der nächsten Herausforderung/dem nächsten Tema.

 

o   der 2. Pädagoge sind die anderen Kinder

Sie sind unvoreingenommen; von ihnen kann das Kind lernen ohne dass sie belehrend sind. Sie sind ein Motivator, ein Vorbild und bringen neue, eigene Themen mit.

 

o   der 3. Pädagoge ist die Erzieher/in

Wir müssen darauf vertrauen, dass die Kinder die Dinge dann lernen, wenn sie an der Reihe sind. Es ist unsere Aufgabe ihnen ausreichend  Zeit und  Möglichkeiten zu bieten. Wir sind ihre aufmerksamen, neugierigen und zugewandten Begleiter. Daraus resultierend initiieren wir neue Impulse und Projekte.

 

o   der 4. Pädagoge ist der Raum, in dem das Kind sich aufhält

Unsere Räume sollten den unterschiedlichsten Bedürfnissen entsprechen und in allen Bereichen anregend gestaltet sein. Das bezieht sich auf den kindlichen Bewegungsdrang, den Forschergeist, das Rollenspiel, aber auch auf ausreichend Rückzugsmöglichkeiten.

 

·                    Die Erzieher/in als Beobachterin und Dokumentatorin

In dieser Rolle können wir uns zurücknehmen, weniger Angebote unterbreiten, aber dafür die Kinder selbst mehr gestalten lassen. Wir haben das Geschehen im Blick, halten Situationen aus und greifen nicht sofort ein. Wir erkennen Ressourcen und Stärken der Kinder und lassen diese wertvollen Erfahrungen  in unsere weitere pädagogische Arbeit einfließen.

 

 

·                    Die Erzieher/in als Erwachsenenbildnerin

In den neuen Bildungsplänen stellt die Zusammenarbeit mit den Eltern eine wichtige Grundforderung dar.  Dabei geht es in der angestrebten Erziehungspartnerschaft darum, gemeinsam herauszufinden welche bestmöglichen Entwicklungsbedingungen für das Kind geschaffen werden können. Neben Tür- und Angelgesprächen gehören Entwicklungsgespräche, Elternabende, eventuell Hausbesuche, Eltern-Kind-Aktionen sowie Konflikt- und Beratungs­gespräche zu unseren Aufgaben und Angeboten.

 

·                    Die Erzieher/in als Netzwerkerin

Zum Wohl des Kindes sind wir an einer gut funktionierenden Netzwerkarbeit interessiert.

 

Innerhalb unserer Einrichtung gibt es die Zusammenarbeit in Elternkreisen, mit dem Vorstand, dem Elternrat, dem Kitarat und allen Teammitgliedern. Diese Termine sind in unserem Jahresplaner fest verankert.

Außerhalb unserer Einrichtung nehmen alle Fachkräfte  an unterschiedlichen Arbeits­gemein­schaften teil. Sehr enge Vernetzungen bestehen zwischen den ortsansässigen Kitas und der Grund­schule, der Elternschule im Sozialraum Rhynern, sowie dem Familienzentrum Emmaus. Alle Beteiligten profitieren von den langjährigen Kooperationen.

Um unserer Aufgabe und unserem Anspruch gerecht zu werden, sind die Selbstreflektion und der Austausch im Team, in Bezug auf unser Rollenverständnis und die eigene Haltung, ein wichtiger Prozess, um unsere pädagogische Arbeit zu sichern und weiterzuentwickeln.


Werte und Rituale

Wertvermittlung und Rituale prägen den Alltag in unserer Kindertagesstätte. Dabei ist die Vorbildfunktion der ErzieherInnen von grundlegender Bedeutung.

 

Die angehenden Schulkinder übernehmen Patenschaften für die neuen Kinder und haben so auch Vorbild- und Helferfunktionen. Empathie und Wertschätzung sind zwei wichtige Kompetenzen im gemeinsamen Umgang. Mit Hilfe von verschiedenen Ritualen gestalten und rhythmisieren wir unseren Alltag. Dadurch schaffen wir Struktur, Halt und Raum. Rituale geben Kindern Sicherheit, schaffen Geborgenheit und sind eine wichtige Orientierungshilfe. In Verbindung mit Musik, Reim und Bewegung lassen sich sogar kritische Situationen leichter meistern (z.B. das Aufräumen).

 

Strukturierte und feste Tagesabläufe, immer wiederkehrende Aktivitäten z.B. das Turnen und Backen, sowie  Geburtstage und Feste gestalten unser Miteinander.

 


Die Bedeutung des Spiels

Im freien Spiel können Kinder ihre eigene Identität auf- und ausbauen, sich von Spannungen frei spielen und sich erfahren. Sie sind auf der Suche nach sich selbst: „Das bin ich, das kann ich, das schaffe ich und das traue ich mir zu“. Indem sie aktiv und initiativ werden, entwickeln sie eine Beziehung zu ihrem Können und erwerben notwendiges Selbstbewusstsein.

 

Kinder brauchen genügend Zeit, in der sie mit Ausdauer und nach eigenem Zeitempfinden Dinge in Ruhe zu Ende führen können. Sie benötigen und suchen Orte, an denen sie ihr eigenes Zeitmaß leben können, wo wenig gedrängelt wird und wo ihre geistigen Fähigkeiten Entfaltungs­möglich­keiten erhalten.

 

Das Spiel ist eine wichtige Grundlage für die gesunde Entwicklung des Kindes.

 

Im freien Spiel hat das Kind die Möglichkeit, die Vergangenheit zu verarbeiten und neue Erfahrungen zu sammeln. Es lernt die Welt spielend zu verstehen, sie zu begreifen und sich in ihr zurechtzufinden. Eigenständig, aktiv und selbstbestimmt probiert das Kind aus und entwickelt seine Fähigkeiten und sein Selbstwertgefühl weiter. Ein spielendes Kind geht in dem auf, was es tut. Es muss sich konzentrieren, es handelt und beobachtet die Wirkung seines Handelns. Es entdeckt Zusammenhänge, es erlebt das Miteinander mit anderen Kindern und ist dadurch emotional und sozial gefordert.Verliert das Kind im Spiel, so hat es die Möglichkeit zu lernen, mit Niederlagen angemessen umzugehen. Gewinnt das Kind, so freut es sich, wodurch das Selbstwertgefühl gefestigt wird. Die Erfahrung ermutigt zu neuen „Taten“.Das Baumaterial und die Angebote aus dem kreativen Bereich bieten ebenfalls die Möglichkeit, sich zu erproben. Die Kinder erkennen, was sie mit ihren Händen und ihrer Fantasie leisten können. Die Freude am Experimentieren wird geweckt und das Kind bekommt Mut, immer wieder etwas Neues auszuprobieren.